Schmiedemarken
Anfragen an den Fachkreis Turmuhren mit der Bitte um Auskunft über Schmiedemarken sind ein immer wiederkehrendes Thema. Es ist auch spannend zu ergründen, wem ein bestimmtes Zeichen zuzuschreiben ist. In gemeinsamer Arbeit mit unseren Mitgliedern können wir hier eine Datei aufbauen und so zur Erforschung / Nachforschung im Bereich Turmuhren wertvolle Hilfestellung geben. Es ist wünschenswert, diese kleine Aufstellung stets zu erweitern, Ihre Angaben dazu sind hilfreich und immer willkommen.
Unser Turmuhrenfreund, der Gründer und Leiter des „Museum für Zeit, in Rockenhausen / Pfalz, Knut Deutschle, schreibt zu diesem Thema: „Wie einfach wäre das Alter von Turmuhren zu bestimmen, wenn sie regelmäßig Signaturen zeigten. Leider fehlen diese doch recht oft. Vereinzelt treten Schlagzeichen auf Bändern bzw. Ständern auf, häufiger – besonders ab Mitte des 18. Jahrhunderts – eingeschlagen oder aufgemalt – Namen, Herkunft und Herstellungsjahr, ab und zu auch Angaben über Ausbesserungsarbeiten. Es fällt auf, dass die Kennzeichnung der Werke vor 1750 fast verschämt durchgeführt wurde und danach bis zur industriellen Fertigung der Uhren die Inschriften einen gewissen Stolz zeigten.“ Quelle: Deutschle, Knut, Die alten Turmuhren, Uhrenstube Rockenhausen, 1989, ISBN 3-87022-129-1
Die genannten Ortsangaben zu den angeführten Objekten sind aus der Zeit, zu der die Daten erfasst wurden und jetzt nicht mehr verbindlich.
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Turmuhr Nr. 42: Wappen und Jahreszahl 1555, es ist eine Turmuhr aus dem Bezirk Trier, Bauzeit 1555.
Der Inhaber dieser Schmiedemarke ist noch nicht bekannt.
Bild 1: Turmuhr in Mannweiler in der Pfalz, Signatur eingeschlagen, LS und ein Schmiedehammer, Bauzeit: 18. Jahrhundert und Turmuhr in Rockenhausen in der Pfalz, Signatur wie vorstehend, Bauzeit Ende des 18. Jahrhunderts
Bild 2 und 3: Turmuhr in Bisterschied in der Pfalz, Signatur CAT als Schmiedemarke, Bauzeit Ende des 19. Jahrhunderts, (1815?)
Der Inhaber dieser Schmiedemarkeb ist noch nicht bekannt.
Quelle: Deutschle, Knut, „Die alten Turmuhren“
Marke an einer geschmiedeten Turmuhr, eine Punze in Form eines Rechteckes mit den Buchstaben KoLB, Größe ca. 10 x 20 mm, Uhrwerk geschmiedet, vier Walzen, Abbildung nachstehend, Standort: Süddeutschland, Baden-Württemberg.
Der Inhaber dieser Schmiedemarke ist noch nicht bekannt.
Quelle: Christian Schmeller, D-83646 Bad Tölz
Schmiedemarke am Turmuhrwerk von 1767 der Kirche St. Severin in Erpel. Jetziger Standort Rathaus Erpel.
Das Uhrwerk wurde von Adam Rospach (Rosbach) Colln 1767 gefertigt. Die Schmiedemarke befindet sich an der Innenseite hinterer linker Eckständer (Viertelschlagwerk). Ein Buchstabe R in einem Kreis umgeben von kleinen Rauten, leider erfolgte ein späterer unsachgemäßer Anstrich, Deshalb wurden (nur) für das Foto die Konturen mit einem Stift nachgezeichnet.
Das Uhrwerk ist beschrieben in der Jahresschrift der DGC 2015, Seiten 171 bis 180. „Das Turmuhrwerk der Kirche St. Severin in Erpel“.
Quelle Peter Faßbender, Hürth
Geschmiedetes Turmuhrwerk in der Kirche St.Wilibrord in Waalre, Provinz Nordbrabant, Niederlande
Tini van Oort, Turmuhrenkenner aus Waalre hat zu diese Uhr geforscht und vermutet , dass dieses geschmiedete Werk aus der Zeit von 1360 ist. Signatur: T, Der Inhaber dieser Schmiedemarke ist zur Zeit noch nicht bekannt.
Quelle: Walther Brouns, 5954 BR Beesel, Niederlande
Geschmiedetes Turmuhrwerk in der St. Geertruidskerk (Ned.Herv.) in Geertruidenberg, Niederlande
Signatur: T. Der Inhaber dieser Schmiedemarke ist zur Zeit noch nicht bekannt.
Quelle: Walther Brouns, 5954 BR Beesel, Niederlande
Geschmiedetes Turmuhrwerk im Kloster Eberbach in Kiedrich Rheingau, Deutschland
Gebaut wurde die Turmuhr zwischen 1650 und 1700. Der Umbau von Waag auf Pendel erfolgte wahrscheinlich etwa 1750.
Signatur: WR, unter einer Krone
Der Inhaber dieser Schmiedemarke ist zur Zeit noch nicht bekannt. Es ist möglich, dass es die Signatur, das Markenzeichen einer Eisenhütte ist.
Quelle: Walther Brouns, 5954 BR Beesel, Niederlande
Geschmiedetes Turmuhrwerk: in der Kirche in Greifensee, Kr. Zürich, Schweiz
Schmiedemarke aus dem Jahr 1709, Signatur HK
Der Inhaber dieser Schmiedemarke ist zur Zeit noch nicht bekannt.
Quelle: Walther Brouns, 5954 BR Beesel, Niederlande
Inschrift an einem Turmuhrwerk in Süd-Hessen: „Andreas Brücher Uhrmacher in Dieburg“
In einem Jahrbuch des Heimatvereins Dieburg von 2004, auf Seite 104 ist von einem Uhrmacher Jakob Brücher (1769-1853) berichtet, der wahrscheinlich der Sohn des Andreas war. Dazu passt das eingeritzte Jahr 1771 in einem Gewichtsstein der Uhr.
Quelle: Christian Borck, Breuberg in Hessen